Posts Tagged ‘Natur’
Leonore Enzmann: Xynthia
Xynthia
© Leonore Enzmann
In den letzten Wintertagen
hat der Sturm voll zugeschlagen.
Xynthia, so war der Name
dieser tollwütigen Dame.
Flachwurzler, wie Tannen, Fichten,
konnte der Orkan vernichten.
Kreuz und quer auf Wanderwegen
musste er die Stämme legen.
Diese standen hoch und stolz,
nun sind sie nur Feuerholz.
Fluchen: “Mist, wie ist das schlecht”,
dazu hat der Mensch kein Recht.
Ja, der Mensch allein hat Schuld,
denn er fällte mit Geduld
Eichen, Buchen, Erlen, Linden
und erlaubte so den Winden,
dass sie stärker, rauer wehen,
wo die schlanken Fichten stehen.
Tauwetter weicht auf den Boden,
hilft so dem Orkan beim Roden.
Schlanke Stämme fallen stumm
einer nach dem andern um.
Und der Mensch vernichtet stur
noch die Reste der Natur.
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Patricia Koelle
Alles voller Himmel
Roman
Taschenbuch und eBook
Autobiographischer Roman der Bestsellerautorin Patricia Koelle
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Leonore Enzmann: Wellen(ver)brecher
Wellen(ver)brecher
© Leonore Enzmann
Was erzähl’n wir unsern Erben,
wenn die Meere leer gefischt,
Plankton und Korallen sterben,
an den Fels schlägt toter Gischt?
Wenn das schwarze Öl an Stränden
Vögeln im Gefieder klebt
und sie qualvoll dran verenden?
Wenn am Pol kein Eisbär lebt?
Traurig steh ich an der Mole,
seh den Bohrturm draußen stehn.
Hoff, dass sich das Meer erhole,
frag mich, wie soll’s weiter gehen?
Wie lang werden die Konzerne
Raubbau treiben noch am Meer?
Und ich schreie in die Ferne,
die Natur setzt sich zur Wehr.
Stürme werden zum Orkane,
ein Tsunami frisst das Land.
Es steht auf des Menschen Fahne:
Nimm Dein Schicksal in die Hand!
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Leonore Enzmann: Der Schöpfung Untergang
Der Schöpfung Untergang
© Leonore Enzmann
Des Mondes Leuchten zieht am Himmel Streifen,
die grauen Wolken glüh’n im Sonnenrot,
und eh’ wir Menschen die Natur begreifen
ist alles hin und auch der Mensch ist tot.
Die Sterne ziehn im Weltraum ihre Bahnen,
die Sonne gibt Planeten Lebenskraft
und ehe wir Zusammenhänge ahnen,
da hat die Zeit uns längst hinweggerafft.
Nicht wir sind jene, die die Zukunft lenken,
kein Mensch bewirkt das Wunder Raum und Zeit,
auch wenn im Größenwahnsinn wir das denken,
so sind wir doch dereinst Vergangenheit.
Auch wenn wir technisieren, Herrgott spielen,
so wird mir vor der eignen Spezies bang,
und tief im Innern kann ich nur noch fühlen,
der Schöpfung Krone ist der Schöpfung Untergang.
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Leonore Enzmann: Smog
Smog
© Leonore Enzmann
Unsre Welt wird immer wärmer
und die Pole tauen ab.
Menschen werden immer ärmer
und die Luft wird uns zu knapp.
Multis bau’n Atomraketen,
Düsenjets mit Kerosin.
Über unseren Planeten
sieht man gelbe Wolken ziehn.
Störfälle in Reaktoren
und das Wasser wird verseucht.
Unsre Welt ist bald verloren,
alles, was da kräucht und fleucht.
Autos und Chemiefabriken
blasen Abgas in die Luft.
Ganz egal, wohin wir blicken,
alles qualmt, stinkt, raucht und pufft.
Unsern alten Erdplaneten
hat der Smog ganz eingehüllt.
Handeln hilft da, und nicht beten.
Haben uns sonst selbst gekillt.
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Patricia Koelle
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Leonore Enzmann: Teurer Wald
Teurer Wald
© Leonore Enzmann
Du alter Wald, du grüner Tann,
mit Macht ziehst du mich in den Bann.
Unter den dicht belaubten Kronen
möcht’ meine frohe Seele wohnen.
Du grüner Tann, du schöner Wald
bist viele hundert Jahre alt.
Die dicken Eichen, hohen Fichten
konnte bis heut kein Sturm vernichten.
Doch was erschau’ ich, welch ein Graus,
mein lieber Wald, wie siehst du aus?
Wo Stämme einst mit festen Rinden
sind nur die Stümpfe noch zu finden.
Die schmalen Pfade sind verschwunden,
breit aufgefahren und zerschunden,
dass ich nur schwer die Schritte lenke
und wehmutsvoll deiner gedenke.
Du armer Wald, wo ist dein Tann?
Gebrochen ist der heil’ge Bann.
Die Seele liegt in tausend Scherben.
Ich sehe meinen Wald hier sterben.
Halt ein, o Mensch, mach nicht mehr mit.
Denk’ nicht nur immer an Profit.
Denk’ an der Tiere Lebensraum,
für sie ist wichtig jeder Baum.
Denk‘ an die Zukunft unsrer Kinder,
für sie ist Wald wichtig nicht minder.
Die Luft zum Atmen wird sonst knapp,
sägt ihr die letzten Stämme ab.
Die Erde wird zu einer Wüste,
von einer bis zur andren Küste.
Woll’n wir nicht nur noch Sand verwalten,
lasst unsren teuren Wald erhalten!
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Leonore Enzmann: Nichts ist für die Ewigkeit
Nichts ist für die Ewigkeit
© Leonore Enzmann
Mutter Natur hat die Pflanzen geboren,
die Tiere, die Menschen, das Wasser, die Luft.
Und doch glaubt der Mensch, er sei auserkoren
und schaufelt damit seine eigene Gruft.
Der Mensch ist ein winziges Stück von der Wahrheit,
er ist nur ein Staubkorn im Strome der Zeit.
O Mensch, darum sieh mit den Augen der Klarheit,
du wirst nicht erleben die Unendlichkeit.
Milliarden von Jahren kämpfen die Gewalten,
Eiszeiten und Warmzeiten wechselten ständig.
Und nichts auf der Welt bleibt ewig erhalten.
Morgen ist vergessen, was heut noch lebendig.
Das Menschengeschlecht glaubt, dass von allen Dingen
nur es ganz perfekt und das Größte sei.
Doch eines kann es niemals bezwingen –
die Zeit – sie geht auch für dieses vorbei.
Darum versuch dich, in das Ganze zu fügen,
dein Schicksal ist dir schon lang einprogrammiert
Nicht Forschung und Wissenschaft kann es verbiegen.
Die Unendlichkeit wird von dir nicht berührt.
Nur eins kannst du tun – dein Leben verkürzen,
in dem du versuchst, die Welt zu besitzen,
mit Dingen des Unsinns das Leben zu würzen.
Es wird auf die Dauer dir alles nichts nützen.
Die Macht der Natur wirst du doch nie erreichen.
Nur sie hat das Eine – die Unendlichkeit.
Der Mensch und das Tier, alles wird einstmals weichen.
Nur eines wird bleiben, die Natur und die Zeit.
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Leonore Enzmann: Die Natur schlägt zurück
Die Natur schlägt zurück
© Leonore Enzmann
Ich will ja nicht unken,
doch wir hatten stets Glück.
Es muss doch mal funken.
Die Natur schlägt zurück.
Die Krone der Schöpfung –
der Mensch denkt’s erpicht.
Macht Euch keine Hoffnung,
die Natur glaubt das nicht.
Kein Tier würde quälen
die Natur so brutal.
Der Mensch kann es wählen,
er ist doch „genial“.
Er ändert sein Umfeld,
tagaus und tagein
zum Nutzen der Umwelt,
bildet er sich ein.
Er gräbt tiefe Stollen
ins Erdreich hinein.
Heut Nacht hört ich’s grollen.
Ein Schacht stürzte ein.
Er rodet die Bäume,
die uralten Riesen.
Verwüstete Räume
erzählen von diesen.
Der Fluß wird gerade.
In langen Kanälen,
viel zu engem Gestade
muß er sich jetzt quälen.
Doch dann irgendwann
wird die Flut plötzlich schärfer.
Vernichtet den Tann,
ganze Städte und Dörfer.
Dann kommen Orkane
mit grausiger Stärke,
und gehn mit dem Wahne
des Feuers zu Werke.
Bald öde und leer
wird es auf der Welt sein.
Doch der Mensch braucht mehr
für den trüg’rischen Schein.
Flugzeuge, Raketen
mit viel Kerosin.
Da hilft auch kein beten,
bald ist alles hin.
Schon schmelzen die Pole,
die Wärme steigt an.
Holt Erze und Kohle
und Erdöl heran.
Brennt Urwald schnell nieder,
wir brauchen die Flächen.
Noch singt der Mensch Lieder.
Die Natur wird sich rächen.
Oh Mensch , warum hängst du
so an Hab und Gut.
Und warum denkst du
nicht an die Sintflut.
Oh Menschlein, du bringst dich
doch selber noch um.
Denn die Natur rächt sich.
Sei doch nicht so dumm.
Hör doch auf die Zeichen.
Sei sparsam im Glück.
Sonst wirst du einst weichen.
Die Natur schlägt zurück.
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Leonore Enzmann: Darum, oh Mensch, erwach auch du!
Darum, oh Mensch, erwach auch du!
© Leonore Enzmann
Wir freuen uns an der Natur
im schönen Monat Mai.
Wir schreiten froh durch Wald und Flur,
das Herz wird uns so frei.
Der grimme Winter ist gebannt,
der Frühling endlich kam.
In seinem prächtigsten Gewand
er bei uns Einzug nahm.
Es zwitschert hell der Vögel Chor.
Wie leuchtet doch das Grün.
Und alles Sein drängt sich empor.
Die Welt ist im erblüh’n.
Darum, oh Mensch, erwach auch du,
beschreite diese Spur.
Doch zög’re nicht, folge im Nu
dem Beispiel der Natur.
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Leonore Enzmann: Eisnebel
Eisnebel
© Leonore Enzmann
Bleierne Stille liegt auf dem Land,
Raureif auf Wiesen und Pfaden.
Wabernd verdeckt, seh ich kaum meine Hand,
von grauweißen nebligen Schwaden.
Alles ist farblos, was einst grün und bunt,
eiserstarrt Sträucher und Bäume,
Wölkchen entfliehen dem atmenden Mund,
todgleichem Schlaf ohne Träume.
Lehne mich stärker gegen den Sturm,
Kälte ins Angesicht schneidet.
Erfroren der Vogel, erfroren der Wurm,
jedwedes Leben stumm leidet.
Selbst dieser Nordwind ist nun verstummt,
kein einz’ger Laut ist zu hören.
Zitternder Körper, dick eingemummt,
versucht, sich dem Tode zu wehren.
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Martina Decker: Regenperlen
Regenperlen
© Martina Decker
Wenn Regentropfen
vom Himmel fallen
könnten es Engelstränen sein
die dann nach dem Regen
auf Blättern und Blüten
wie glitzernde Perlen liegen
und uns erinnern
dass auch im Himmel
die Traurigkeit einen Platz hat
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Leonore Enzmann: Meine Idylle
Meine Idylle
© Leonore Enzmann
Silbergraue Nebelschwaden
ziehen durch den Tann.
Filigrane Spinnwebfaden
wehen leis’ heran.
Dunkel heben sich die Kronen
vor dem grauen Firmament.
In den hohen Wipfeln thronen
schwarze Wesen, wild und fremd.
Zwischen Tannen, Buchen, Eichen
murmelt leis des Baches Lauf.
Und ich schreite über weichen
Moosteppich den Berg hinauf.
Nun vergeh’n die Nebelschleier,
seh’ vom Berg hinab ins Land.
Hier wird mir der Atem freier,
weil ich endlich Ruhe fand.
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Leonore Enzmann: Englischer Rasen
Englischer Rasen
oder
Man kann’s auch übertreiben
© Leonore Enzmann
Der Gärtner zeigt sein wahres Wesen,
der seinen Rasen stets frisiert.
Wo Gänseblümchen grad gewesen,
hat er schnell alles abrasiert.
Kaum scheint die Sonne lau hernieder,
holt er den Rasenmäher raus.
Er stutzt den Rasen immer wieder,
macht Kraut und Blumen den Garaus.
Fünf Millimeter, die Devise,
so ist der Teppich ideal,
gleichmäßig grün, englisch die Wiese,
der Gärtner findet sich genial.
Wozu ist so ein Rasen nütze?
Dem Gärtner würde ich nicht trau’n.
Denn dieses Gras, bei Sonnenhitze
verbrennt alsbald, wird gelb und braun.
Naturfreund, lass den Rasen sprießen,
erfreu Dich an den Blümelein.
Vergiss nicht, ab und an zu gießen.
Gesund wird dann Dein Garten sein!
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Inge Wrobel: Der Baum
Der Baum
© Inge Wrobel
Wurzeln habe ich geschlagen
dort, wo man mich angepflanzt.
Schien es mir schwer zu ertragen,
bin ich aus der Reih getanzt.
Hab nur kurze Wurzeltriebe,
Heimaterde kenn ich nicht.
Wenn ich mal gern länger bliebe,
lacht der Sturm mir ins Gesicht:
reißt die kurzen Wurzeln, senkt sie
dort, wo es grad ihm gefällt.
Und mein Wunsch, zu bleiben, lenkt die
Kraft in diese neue Welt.
Ja, der Stamm: ergraut in Jahren,
trocken, brüchig, oft verletzt;
viel ist ihm schon widerfahren –
möcht zur Ruhe kommen jetzt.
Doch da sind ja noch die Äste,
tröstend mischen sie sich ein:
„Wir sind hier doch nicht nur Gäste,
werden immer bei dir sein.
Sind Familie, Freunde, Liebe,
weit verzweigt und immer neu;
bilden jährlich neue Triebe –
du bist jedes Mal dabei!“
Schon getröstet denkt der Baum doch,
dass noch irgendetwas fehlt.
Etwas Schönes für den Geist noch,
dass er merkt, dass er beseelt.
Da tönt oben aus den Zweigen
Vogelzwitschern und Gesang
und ihm scheint, sie wolln sich neigen
dass er höre diesen Klang.
Ach, lässt das den Baum nun denken,
bin zwar heimatlos hienieden,
doch ich find bei solch Geschenken
auch mit kurzen Wurzeln Frieden.
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Dieses Gedicht stammt aus dem eBook
Inge Wrobel und Ronald Henss
Herbstlaub
Gedichte und Fotos
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Leonore Enzmann: Jahreskreis

Hummel-Vierer
Jahreskreis
© Leonore Enzmann
Ich seh gern zu, wenn sich die Hummeln
zwischen bunten Blumen tummeln,
zusammen mit den Schmetterlingen,
und die Vögel fröhlich singen.
Wenn wir in der Sonne liegen,
Bienen zu den Blüten fliegen,
wenn wir Harz und Rosen riechen,
Eidechsen vorüber kriechen.
Höre auch gern Kinder lachen,
in den Himmel steigen Drachen
und Dein Kuss auf meiner Haut
ist mir lieb und so vertraut,
wie der Sommer, der sich neiget,
still bald die Natur nun schweiget.
Abschied nimmt von allen Dingen,
Vögel sich nun südwärts schwingen.
Einsam bin ich, wie benommen,
denn der Winter ist gekommen.
Wenn die lauen Winde wehen,
werden wir uns wieder sehen.
***